
Herzlich willkommen!
Wir möchten mit dieser Webseite über körperbezogene Impulskontrollstörungen wie Nägelkauen, Trichotillomanie (zwanghaftes Ausreißen der Haare), Skin Picking (Pulen/Knibbeln an der Haut) oder Lippen-Wangen-Beißen aufklären und Betroffenen kostenlos wissenschaftlich fundierte Selbsthilfetechniken vermitteln (zur Wirksamkeit der verschiedenen Techniken finden Sie mehr auf der Seite Selbsthilfetechniken).
Je nach Störung zeigen sich bei bis zu 90 Prozent der Bevölkerung einzelne Symptome körperbezogener Impulskontrollstörungen, insbesondere gelegentliches Nägelkauen kommt häufig vor. Eine behandlungsbedürftige Störung mit Leidensdruck und sichtbaren Schäden an Haut, Haaren oder Nägeln weisen ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung auf. Bei Kindern treten die Verhaltensweisen besonders häufig auf und können zu Selbstwertproblemen führen: Sie erfahren häufig Hänseleien und Ausgrenzung. Viele der Betroffenen leiden im Stillen. Das Störungsbild ist sowohl unterbeforscht, unterdiagnostiziert als auch unterbehandelt.
Obwohl ein großer Teil unserer Gesellschaft von diesen Problemen betroffen ist, gibt es verhältnismäßig wenige Seiten im Internet, die konkrete und evidenzbasierte Hilfe anbieten, also Maßnahmen, die sich in kontrollierten Studien bewährt haben. Wir möchten dem Abhilfe schaffen und Sie eingehend darüber informieren, was Sie selbst gegen eine Impulskontrollstörung tun können und an wen Sie sich wenden können, wenn Sie alleine nicht weiterkommen.
Diese Seite wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Steffen Moritz aus dem Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg (UKE) und seinem Team aufgebaut, die seit vielen Jahren zu körperbezogenen Impulskontrollstörungen forschen. Die Arbeitsgruppe hat u.a. ein Video erstellt, in dem Betroffene dabei angeleitet werden, eine Reihe von Selbsthilfetechniken auszuprobieren, die sich in Studien als wirksam erwiesen haben. Aber: Jeder Betroffene „tickt“ anders, und was für die eine Person hilfreich ist, ist bei der anderen wirkungslos. Daher finden Sie hier weitere Selbsthilfeliteratur sowie Tipps und Hilfsmittel, die Betroffene sich gegenseitig empfehlen und von denen wir überzeugt sind, dass sie hilfreich sind und keine Vermeidungsstrategien darstellen.
Und jetzt – wie beginnen? Betroffenen raten wir, sich als Erstes das Video anzusehen, das anschaulich effektive verhaltenstherapeutische Techniken gegen körperbezogene Impulskontrollstörungen vermittelt. Wenn Ihnen eine schriftliche Anleitung eher liegt, können Sie sich auch den inhaltsgleichen Text durchlesen. Dies ist auch zur Vertiefung des Verständnisses sehr hilfreich. Die Störung ist wie ein „perfekter Sturm“, bei dem mehrere Dinge zusammenkommen, sodass wir Ihnen empfehlen, diese Techniken nach und nach um weitere Methoden zu ergänzen, z.B. indem Sie unsere App COGITO (zur Stärkung von Selbstwert und Wohlbefinden) herunterladen, sich mit anderen Betroffenen austauschen (siehe Links, Videos und Mehr) oder (Pflege-)Produkte ausprobieren, um den Drang zu reduzieren, den eigenen Körper zu schädigen (siehe Hilfreiches).
Wir verfolgen mit dieser Seite keine kommerziellen Absichten. Die Erlöse, die wir durch Verlinkung auf Drittprodukte erzielen, setzen wir ein, um die Kosten für Wartung und Pflege dieser Seite zu finanzieren.
Diese Webseite ist nicht interaktiv. Falls Sie einen Austausch mit anderen Betroffenen suchen, empfehlen wir die Webseite der TLC Foundation of Body-Focused Repetetive Behaviors sowie Facebook-Gruppen (siehe auch Links, Videos und Mehr). Wir raten Ihnen allerdings, immer genau zu prüfen, ob dort vermittelte Tipps echte Hilfe bieten oder geschickt platzierte Werbung bzw. Vermeidungsstrategien darstellen. Auch die deutsche Seite von Dr. Christina Gallinat können wir sehr empfehlen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Schauen des Videos. Viel Erfolg!